So macht ihr aus einem alten Dachboden ein tolles Bad

Isabel Herwig Isabel Herwig
Bad, Christine Etschmann Johannes Noack Christine Etschmann Johannes Noack Kamar Mandi Modern
Loading admin actions …

Der Reiz eines Badezimmers direkt unter dem Dach ist groß, stellt man sich eine Badewanne mitten im Raum vor mit Blick durch das Dachfenster auf die Sterne. Doch wer seinen Dachboden zu einem Badezimmer ausbauen möchte, muss einiges beachten. Das beginnt bei den Genehmigungen, denn die braucht man meistens um seinen Dachboden auszubauen und endet bei den oft erhöhten Kosten für Sonderanfertigungen. Schließlich heißt unterm Dach duschen auch Dachschrägen meistern. 

Eins steht fest. In einem Dachbodenbad kann man seiner Kreativität und vor allem seinem Erfindergeist freien Lauf lassen, denn Mustergrundrissdenken funktioniert in der höchsten Ebene des Hauses nicht. Bevor man sich aber kreativ ausleben kann, sind Statik, Raumhöhe und Isolierung zu beachten. Erst dann geht es an die Feinjustierung mit Schränken und Dekor. Was tut man nicht alles für ein individuelles Bad? Wir zeigen euch wie es geht.

Genehmigungen einholen

Nur in den seltensten Fällen kann man seinen Dachboden ohne weitere Genehmigungen ausbauen. Vor allem in Altbauten und alten Fachwerkhäusern müssen Statiker zunächst ein Gutachten erstellen, welches zeigt, dass das Bad im Dachboden entstehen kann. Denn oft denkt man nicht daran, dass eine gefüllte Badewanne verdammt viel Gewicht hat. Gibt der Statiker das Go, kann man sich dann beim zuständigen Amt die Genehmigung holen. 

Diese ist außerdem gefragt, wenn Gauben und Dachfenster geplant sind. Am besten erkundigt man sich vor Baubeginn einfach beim jeweiligen Amt seiner Gemeinde. 

Doch Vorsicht! Jedes Bauamt hat seine eigenen Richtlinien und Ansprüche an die Genehmigungspflicht. Haben Bekannte in einem anderen Bundesland ihren Dachboden ohne Genehmigung ausbauen dürfen, muss das noch lange nicht auf euer Bundesland zutreffen. 

Zustand des Dachbodens checken

Dachböden werden leider viel zu oft stiefmütterlich behandelt. Oft verkommen sie zu dreckigen und maroden Abstellkammern. Wer seinen Dachboden zu einem Bad ausbauen möchte, muss unbedingt checken, ob die Geschossdecke auch tragfähig genug ist, wären wir wieder bei der vollen Badewanne. Ihr könnt euch das Debakel und vor allem die Gefahr, die von dieser in Kombination mit einer maroden Geschossdecke ausgeht, vorstellen. Ohne einen Statiker geht also nichts. 

Als Ausgleich dazu muss man selten mit tragenden Wänden unter dem Dach rechnen. Um den neu geschaffenen Wohnraum aufzuteilen, dienen Unterkonstruktionen und Gipskartonplatten. 

Fußboden und Wände isolieren

Ein Bad muss – egal wo im Haus es sich befindet – gut gedämmt sein hinsichtlich Wärme und Schall. Soll das Bad im Dachgeschoss entstehen, kommt erschwerend hinzu, dass oft noch keine Wasser- und Heizrohe bis nach oben verlegt sind. Diese braucht man aber, will man Dusche und Co. anschließen. Diese Leitungen müssen entsprechend schallgedämmt werden, da sonst die Geräusche in den Etagen darunter stören.

Wärmedämmung und Dachisolierung müssen zudem an die geplante Raumnutzung angepasst werden. Ebenso muss die Belüftung auf die Dämmung abgestimmt werden. Für den Boden gilt: Trittschalldämmung nicht vergessen. Besonders unter Dusche und Wannen muss der Boden ausreichend gedämmt werden. Wasser, das auf hartes Material trifft, erzeugt laute Geräusche.

Höhe ausnutzen

Ist das Bad unterm Dach relativ klein sollte man in erster Linie sparsam mit Fliesen umgehen und sie am besten maximal im Nassbereich einsetzen. Sonst wirkt der Raum optisch kleiner. Durch die Dachschrägen im Dachboden geht viel Platz für Schränke verloren bzw. muss aufwendig angefertigt werden. Dafür hat man aber in der Höhe ein tolles Raumgefühl. 

An diesem Punkt kann jeder selbst kreativ werden. Denn ein Spitzdach bietet jede Menge Spielraum nach oben. Pflanzen im Bad? Kein Problem, die können in stylischen Hängetöpfen an der Decke befestigt werden. Kleine Zwischendecken bieten ideale Ablageflächen für Handtücher und vielleicht passt sogar eine Wäscheleine in das Dachbodenbad. 

Gibt es natürliches Licht?

Wer braucht schon natürliches Licht im Bad, wenn man am liebsten entspannt bei Kerzenschein und Nachthimmel badet? Doch anders als beim entspannten Bad braucht man tagsüber jede Menge Licht und vor allem anderes als beim Baden. Am Schminkspiegel sollte es sehr hell sein, ebenso im gesamten Beriech um das Waschbecken. Dazu dient je nach Größe des Bades ein großes Fenster, das natürliches Licht in den Innenraum lässt oder aber helle Lampen. 

Die hohen Decken machen die Lichtverhältnisse im Bad schwierig, wenn Licht nur von oben kommt. Uplights bieten die perfekte Ergänzung. Sie werden am besten in die Ablagefläche unter der Schräge integriert und lassen so den Raum noch höher wirken. 

Kleine Makel in spannende Details verwandeln

Des einen Makel ist des anderen stilsichere Einrichtung – aus kleinen Fehlern des Dachbodenbads kann man tolle Ideen entstehen lassen. Ist das Bad z.B. sehr klein, können helle und dunkle Farben an den richtigen Stellen kombiniert werden, um den Raum größer wirken zu lassen. 

Außerdem lassen sich kleine verwinkelte Räume durch schmale Waschtischmöbel ideal nutzen. Dachschrägen bieten besonderen Spielraum für Kreativität. Hier lassen sich kleine Regale einbauen und auch Sitzflächen integrieren. Ungenutzte Ecken können mit Pflanzen aufgewertet werden, um so eine Wohlfühloase unter dem eigenen Dach zu schaffen. 

Und das beste daran, dafür braucht man nun wirklich keinen Profi. Es reicht etwas handwerkliches Geschick und ein paar spannende Ideen.

Butuh bantuan dengan projek Anda?
Hubungi kami!

Sorotan dari majalah